Namasté, Bitches![1]
Excuse my French[2], die Fashion Week ist jetzt zwar schon ein Weilchen vorbei, aber ihr Vibe hallt immer noch in mir nach.
Es war eine sehr spannende, lustige und anstrengende Woche, nach der ich durchaus ein Aura-Peeling hätte gebrauchen können. Für diejenigen, die nicht wissen, was das ist: ich weiß es auch nicht, aber es klingt interessant, oder?
Ich habe ja lange darüber gebrütet, wie ich meinem immer noch ein klitzekleines bisschen vorhandenen Laster „Mode und alles was dazugehört“ (Anhaftungen!! Pfui! Oberflächlich!! Doppel-Pfui!) frönen kann, ohne im schlechten Gewissen zu ertrinken. Und wie das so ist im Leben: wo ein Wille ist, ist auch ein Abwärtsschauender Hund. Die Modemesse PREMIUM hat seit Neuerem eine eigene Halle mit Active Wear, inklusive Yogabekleidung. Gerüchteweise sollten dort sogar einige Yogaklassen stattfinden, und ein Aura-Fotograf sollte die Auren der Messebesucher ablichten. Na, wenn das mal kein Thema für einen Yoga-Blog ist!
Ich habe mir also meine Freundin Patricia mit ihrer Video-Kamera geschnappt, und wir haben uns ganz shanti- mäßig durch zahllose Messestände gewurstelt, nur mäßig abgelenkt durch, hm, ja, geile Klamotten. Dabei haben wir ein paar nette, lustige Menschen getroffen und gemerkt, dass anscheinend eine gewisse männliche Affinität zu weiblichen Yoga-Singles besteht. Wir überlegen jetzt, eine Dating-Plattform zu gründen. Down-Doggy-Style.com. Sozusagen Tinder für Yogis.
Verzeihung. Genug des zweifelhaften Humors.
Wir gründen selbstverständlich keine Dating-Plattform. Falls einer von euch aber noch auf der Suche nach einer zündenden Geschäftsidee ist: Meinen Segen habt ihr. Gern geschehen. 🙂
Natürlich habe ich auch noch Yoga gemacht. Zwar konnten wir weder den Yoga-Raum noch den Aura-Fotografen ausfindig machen, aber wer mich kennt, weiß: Das Konzept „Realität“ beeindruckt mich nur mäßig. Da halte ich es ganz mit Pippi Langstrumpf und mache mir die Welt widde widde wie sie mir gefällt. Wer sagt denn, dass man Yoga beispielsweise nicht auch in Ölzeug auf einem Messestand für Segelbekleidung machen kann?
Richtig, die Stimme der Vernunft. Und die kann man ja schließlich nach Belieben laut, leise oder stumm stellen.
Patricia und ich haben also jede Menge dummes Zeug gemacht, wobei sie mich gezwungen hat, unschuldige Messebesucher vor die Kamera zu zerren. An dieser Stelle möchte ich mich sehr herzlich bei einem großen deutschen Verlagshaus bedanken, bei dem ich in meiner Jugend ein Praktikum absolviert habe. Verschiedene hochpeinliche Straßenumfragen, die man traditionellerweise gerne den Praktikanten durchführen lässt, haben meine Hemmschwelle, redeunwillige fremde Menschen anzuquatschen, zwangsläufig dramatisch sinken lassen. Darüberhinaus haben einige Jahre Smalltalk auf dem schlüpfrigen Berliner und Münchner Gesellschafts-Parkett mich gelehrt, eine Unterhaltung auch unter, hm, sagen wir mal, holprigen Bedingungen am Laufen zu halten. Da sieht man mal wieder: es ist selten etwas so furchtbar, dass es nicht auch für irgendwas gut ist, und manchmal beantwortet sich die Frage: „Was mache ich hier eigentlich?“ erst Jahre später. Das nur am Rande. Was bei unserem kleinen Ausflug herausgekommen ist, könnt ihr euch hier anschauen.
Wir hoffen, ihr habt dabei ein wenig Spaß.
Om Shanti
Eure Miriam
[1] Wie mir die nette Designerin von „Inner Sunset“ sagte, bedeutet das: „Die Bitch in mir grüßt die Bitch in dir“. Ich glaube, der Rest erklärt sich von selbst.
[2] genau genommen: my Sanskrit
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